Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Begleitforschung

Sprecherinnen:
Jun.-Prof. Dr. Doris Wittek und Prof. Dr. Manuela Keller-Schneider   

Mitarbeiter*in:

Die wissenschaftliche Begleitstudie des KALEI-Projektes

Das Projekt KALEI zielt auf die Verbesserung der Qualität der Lehrer*innenbildung und die Professionalisierung der (angehenden) Lehrer*innen im Kontext einer heterogenen Schülerschaft. Die Studierenden sollen dazu befähigt werden, die Heterogenität von Lerngruppen sensibel und nicht-subsumtiv wahrzunehmen und entsprechende Lernsituationen zu reflektieren. Dies soll vor allem durch eine Stärkung kasuistischer Lehr-Lern-Formate erreicht werden, in denen Heterogenitätssensibilität mittels situativen Fallverstehens und (Selbst-)Reflexivität gesteigert werden kann. Mehrere Teilprojekte entwickeln hierfür verschiedene Angebote, Maßnahmen und Studienbestandteile (weiter).

Flankiert werden unsere Maßnahmen von einer Begleitstudie im Mixed-Methods-Design (quantitative und qualitative Teilstudie), deren Schwerpunkt darin liegt, grundlegende Befunde zu pädagogischen Überzeugungen und Orientierungen in Hinblick auf professionelles Lehrer*innenhandeln zu gewinnen sowie professionsrelevante Merkmale in ihrer Entwicklung im Längsschnitt zu erforschen.

Quantitative Teilstudie

Kurzbeschreibung

Ziele und Datenerhebung

Die quantitative KALEI-Studie verfolgt das Ziel, die Entwicklung professionalisierungsrelevanter Merkmale (wie Heterogenitätssensibilität, kasuistische und reflexive Fähigkeiten) von Lehramtsstudierenden der MLU Halle-Wittenberg im Längsschnitt zu untersuchen. Dazu werden jährlich Erhebungen im Rahmen der Studie „Professionalisierung für Inklusion über Kasuistik“ (PIK) mit bestimmten Kohorten der Lehramtsstudierenden im Längsschnitt durchgeführt.

Mit der quantitativen Evaluationsstudie sollen

  1. Veränderungen im Verlauf des Studiums bezüglich der Heterogenitätssensibilität und der kasuistischen und reflexiven Fähigkeiten der Studierenden in den Blick genommen werden,
  2. Ausprägungen in den professionalisierungsrelevanten individuellen Merkmalen der inklusiven Überzeugungen, der Selbstwirksamkeitserwartungen im Umgang mit Heterogenität, Reflexivität, Empathiebereitschaft und Wahrnehmung von Anforderungen  sowie der weiteren individuellen Merkmalen wie emotionale Erschöpfung, Ambiguitätstoleranz, transmissive und konstruktivistische Lehr-Lernüberzeugungen, Studienwahlmotivation oder Einstellung von Fallarbeit bei den Lehramtsstudierenden zu den verschiedenen Erhebungszeitpunkten untersucht werden,
  3. Bildung von Typen der professionalisierungsrelevanten individuellen Merkmalen im Querschnitt erfolgen,
  4. Effekte von professionalisierungsrelevanten individuellen und weiteren individuellen sowie personenbezogene Merkmale auf spezifische professionalisierungsrelevante Merkmale geprüft werden.

Nutzung und Ergebnisse

Die Ergebnisse der quantitativen Erhebung werden mit den Befunden aus der qualitativen Evaluation in KALEI trianguliert und dienen auch als Diskussionsgrundlage zu Korrekturen und Veränderungen des Projektdesigns.

Neben der Begleitstudie finden teilprojektbezogenen Evaluationen statt.

Schriftliche und digitale Fragebogenbefragung

Schriftliche und digitale Fragebogenbefragung

Schriftliche und digitale Fragebogenbefragung

Ergebnisse der quantitativen Begleitstudie (PIK) des KALEI-Projektes

Ergebnisse von 2017
Ergebnisrückmeldung_PIK-Stud_122017.pdf (795,3 KB)  vom 28.07.2021

Ergebnisse von 2018-19
Ergebnisrückmeldung-PIK2018-19.pdf (1,1 MB)  vom 28.07.2021

Ausgewählte Publikationen zu Ergebnissen und theoretische Klärungen

Wittek, D., Schneider, E., Kramer, R.-T. (2020). Strukturtheoretischer Professionsansatz und Evidenzbasierung? Ein neues Instrument zur Erfassung professionalisierungsrelevanter Merkmale von Lehramtsstudierenden. In I. Gogolin, B. Hannover, E. Scheunpflug (Hrsg.), Evidenzbasierung in der Lehrkräftebildung (S. 265-289). Edition ZfE. Bd. 4

Schneider, E., Wittek, D., Kramer, R.-T. (2020): Selbstreflexion und Empathie als empirische Hinweise für eine inklusive Haltung. Clusteranalytische Befunde zur Relevanz kasuistischer Lehre aus Studierendenperspektive. In M. Fabel-Lamla, K. Kunze, A. Moldenhauer, K. Rabenstein (Hrsg.), Kasuistik – Lehrer*innenbildung – Inklusion. Empirische und theoretische Verhältnisbestimmungen (S. 289-304). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Kramer, R.-T., Schneider, E., Wittek, D. (2018). „Ich mache mir Sorgen wegen der Probleme, die auf mich in der Schulpraxis zukommen" journal für lehrerbildung (18), H. 3, 29-33.

Qualitative Teilstudie

In Anlehnung an die Projektziele von KALEI geht die qualitative Evaluationsstudie den Fragen nach,

  • welche (individuellen und kollektiven) Orientierungen sich bei Studierenden und Lehrenden hinsichtlich Heterogenität und Inklusion rekonstruieren lassen und wie sich diese entwickeln,
  • welche Vorstellungen Studierende und Lehrende von Kasuistik haben,
  • wie Studierende und Lehrende Angebote und Lehrveranstaltungen in den Bereichen Kasuistik und Inklusion wahrnehmen,
  • wie kasuistische Lehr-Lern-Formate mit den Orientierungen hinsichtlich Inklusion und Heterogenität zusammenhängen und
  • wie Lehrende die Vernetzung der an der Lehrer*innenbildung beteiligten Bereiche und die interdisziplinäre Forschung wahrnehmen.

Diese Fragen untersuchen wir anhand rekonstruktiver Analysen von

  • Interaktionen in video- und audiografierten kasuistischen und heterogenitätssensibilisierenden Lehrveranstaltungen,
  • Gruppendiskussionen mit Studierenden,
  • Gruppendiskussionen mit Lehrenden aus den verschiedenen Bereichen der Lehrer*innenbildung sowie
  • berufsbiografischen Einzelinterviews mit Studierenden im Längsschnitt über das gesamte Studium

Ausgewählte Publikationen zu Ergebnissen und theoretische Klärungen

Schmidt, R., Wittek, D. (2021). Rekonstruktive Kasuistik – ein unerreichbares Ideal universitärer Lehre. Empirische Hinweise zum Widerstreit von Programmatik und Praxis. In D. Wittek, T. Rabe, M. Ritter (Hrsg.), Kasuistik in Forschung und Lehre. Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Ordnungsversuche (S. 261-276). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Schmidt, R., Wittek, D. (2021). Ziele und Modi von Fallarbeit in der universitären Lehre. In D. Wittek, T. Rabe, M. Ritter (Hrsg.), Kasuistik in Forschung und Lehre. Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Ordnungsversuche (S. 171-190). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Schmidt, R., Wittek, D. (2019). Reflexion und Kasuistik. Systematisierung kasuistischer Lehr-Lern-Formate und Ausdifferenzierung der Zieldimension der Reflexion. In K. te Poel, C. Thomas (Hrsg.), Professionalisierung durch (Praxis-)Reflexion in der Lehrer_innenbildung? Themenheft der Zeitschrift Herausforderung Lehrer_innenbildung. Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion 3 (2), 29-44.

Schmidt, R., Wittek, D. (2019). Drei Ebenen von Normativität(en) in der Erforschung inklusionsorientierter Lehrerbildung. Qualitative Befunde aus der wissenschaftlichen Begleitforschung des Projekts KALEI. In C. Klektau, S. Schütz, A. Fett (Hrsg.), Heterogenitätssensibilität durch Fallarbeit fördern. Zum Stellenwert von Fallarbeit und Inklusion in der Lehrer*innenbildung (S. 115-132). Halle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Lehrer*innenbildung.

Ansprechpartner*innen

Doris Wittek

Manuela Keller-Schneider   

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